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Anorexia nervosa (AN) stellt für die Betroffenen und ihre Familien eine hohe Belastung dar. Die Behandlung stellt sowohl therapeutische Fachpersonen als auch Familien vor grosse Herausforderung, da ein erheblicher Teil der Betroffenen eine geringe Behandlungsmotivation zeigt. Die familienbasierte Behandlung (FBT) ist derzeit die wirksamste ambulante Therapieform zur Behandlung von Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen, jedoch gibt es immer noch viele Fälle, in denen stationäre Behandlungen erforderlich sind und bei denen die aktuell zur Verfügung stehenden Therapieformen unzureichend sind.
Die Forschungsgruppe Essstörungen der KJPP PUK (unter Leitung von KD Dr. Dagmar Pauli und Nicole Besse) untersucht additive Behandlungskomponenten zur Verbesserung der Wirksamkeit von FBT. In einer Pilotstudie konnte die Durchführbarkeit, die Akzeptanz und die zusätzlichen Behandlungseffekte auf die Gewichtszunahme durch Einsatz eines spezialisierten Home Treatments (HT) als Ergänzung zur FBT bei Jugendlichen mit Anorexia nervosa untersucht und bestätigt wurden. Aktuell wird eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) (Mit Unterstützung der Paul Peter Alden Stiftung) durchgeführt, in der die standardmässige FBT, mit Kombinationen aus FBT und HT, sowie FBT und achtsamkeitsbasiertem Stressreduktionstraining verglichen wird. In einer weiteren Studie wird die Kosteneffektivität des HT als add-on zur FBT untersucht.
Eine weitere Studie überprüft die Äquivalenz einer elektronischen Erfassungsmodalität des Eating Disorder Examination (EDE) mit der Interviewform dieses Instruments. Hierdurch leistet unsere Forschungsarbeit einen Beitrag zur Digitalisierung etablierter Messinstrumente.
In der KJPP PUK werden Trialogabende im Mehrfamiliensetting für Familien durchgeführt, in denen Jugendliche von Essstörungen betroffen sind. Eine Evaluationsstudie befasst sich mit den Auswirkungen der Trialogabende auf die Familiendynamik und die Behandlungszufriedenheit im Rahmen der Essstörungsbehandlung.