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Im Jahr 2020 entwickelten wir einen Fragebogen zur problematischen Internet- und Mediennutzung (PUI) als Screening-Instrument für Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dieser Fragebogen ("PUI-SQ") wurde seither in mehreren Studien und in der klinischen Praxis getestet und validiert. Er wurde in Versionen für Kinder (8 bis 13 Jahre), für Jugendliche (ab 14 Jahren) und für deren Eltern (von Kindern zwischen 8 und 18 Jahren) entwickelt.
Der PUI-SQ wurde erfolgreich im Rahmen der COVID-Studie ("Corona-Krise, Psyche und Mediennutzung") und ihrer Folgestudie ("Corona-Krise, Psyche und Mediennutzung 2.0"), in einer prospektiven klinischen Studie "PUI in der Kinder- und Jugendpsychiatrie" im Jahr 2022 und in einer Schulpopulation im Jahr 2022 eingesetzt. Der Schwerpunkt dieser Studien lag auf der psychischen Gesundheit und der problematischen Mediennutzung von Patientinnen und Patienten, die zum Zeitpunkt des Lockdowns im Jahr 2020 oder der Pandemie im Jahr 2021 in der KJPP Zürich in professioneller Behandlung waren. Anna Werling untersuchte die Auswirkungen der Pandemie und insbesondere der Kontaktbeschränkungen auf psychisch kranke Kinder und Jugendliche.
Darüber hinaus wurde eine "Online-Umfrage für Fachleute: Einfluss der COVID-19-Pandemie auf Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen" im Jahr 2021 durchgeführt, die die Nachwirkungen der Corona-Pandemie auf die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung untersucht. In dieser Studie wurden die Erfahrungen von N=454 Fachpersonen der psychiatrischen Versorgung, hauptsächlich aus der Deutsch- und Westschweiz, analysiert. Anna Werling konnte zeigen, dass es während der Pandemie zu einem starken Anstieg der Überweisungen kam, insbesondere bei Depressionen, Angststörungen, Kriseninterventionen, psychosomatischen Störungen, Suizidalität und Verhaltenssüchten, z.B. exzessivem Videospielen. Darüber hinaus wurden verschiedene Pandemiephasen identifiziert, darunter auch die Feststellung, dass die meisten Patienten nicht während des Lockdowns, sondern im Zeitraum von Januar bis März 2021 die höchste psychische Belastung erlebten, so die Meinung der Experten.
Aus den oben genannten Studien sind bisher vier Masterarbeiten und fünf Publikationen hervorgegangen. Die Studienergebnisse wurden an nationalen (z.B. SGZ, SGKJPP, SFG) und internationalen Kongressen (z.B. DGKJPP, ESCAP) in Vorträgen vorgestellt.